All good things come to an end - Abschied in Ghana

Zum letzten Mal wünsche ich euch nun einen Guten Morgen aus dem sonnigen Agona Swedru.
Ich kann es zwar selbst kaum glauben, aber mein Flugticket und meine gepackten Koffer zeigen mir, dass mein Jahr in Ghana jetzt wirklich fast vorbei ist. So sehr ich mich natürlich wieder auf Freunde und Familie in Deutschland freue, so schwer wird auch der Abschied hier werden, denn das Land, meine Schüler und meine Gastfamilie sind mir schon sehr ans Herz gewachsen.

Der erste Abschied fand vor ein paar Wochen an meiner Schule statt, wo mich die Lehrer und Schüler mit einer ganz besonderen Zeremonie überraschten: Nichtsahnend wurde ich am Morgen in das Büro meiner Schulleiterin geführt und auf einmal mit Kente (dem traditionellen Stoff der Fantis), Ketten und Armbändern behängt und vor der versammelten Schule zur „Nkosoa Hemaa“ ernannt. Dieser Titel bedeutet übersetzt „Development Queen“ und wurde mir als Anerkennung für meine Arbeit an der Schule verliehen. Nach gefühlten 1000 Fotos, Geschenken und ein paar Abschiedstränen wurde ich dann von meinen Schülern zum Taxi gebracht und noch ein ganzes Stück von der lachenden und winkenden Kinderschar begleitet.  Dieser Abschied ist mir wirklich nicht leichtgefallen und ich habe mich immer noch nicht wirklich daran gewöhnt, dass ich nie mehr an „meiner“ Schule unterrichten werde. Ich werde aber auf jeden Fall versuchen, mit der Schulleiterin und meiner Lehrerin in Kontakt zu bleiben und in ein paar Jahren wiederzukommen, um meine Schüler in der fünften Klasse zu sehen😊.

 

In den Ferien bin ich dann noch einmal mit ein paar anderen Freiwilligen gereist, um die Voltaregion etwas genauer zu erkunden und zum letzten Mal in Busua surfen zu gehen. Sowohl die bunten und vielfältigen Orte als auch die Freundschaften innerhalb unserer Freiwilligentruppe haben bleibende Erinnerungen hinterlassen und werden mir auf jeden Fall fehlen.

Die Zeit vor meiner Abreise verbringe ich nun noch mit meiner Gastfamilie, um ein letztes Mal das Essen meiner Gastmutter zu genießen, mit meinen kleinen Gastneffen zu spielen und meinen großen Gastbrüdern zu scherzen. Swedru ist mittlerweile wirklich ein bisschen wie meine zweite Heimat geworden und obwohl es am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war, werde ich nun auch das laute und chaotische Städtchen mit seinen vielen Gassen und Märkten vermissen.

 

Insgesamt kann ich nur immer wieder betonen, wie viel Neues ich in den letzten zwölf Monaten gelernt, gesehen und erlebt habe und wie froh ich darüber bin, mich damals für diesen Freiwilligendienst entschieden zu haben. Natürlich war es nicht immer einfach, aber ich habe auch gelernt, das Beste aus Situationen zu machen und für die kleinen Dinge dankbar zu sein. Mein Freiwilligendienst hat mir die Möglichkeit gegeben, in eine fremde Kultur einzutauchen, tolle Menschen kennenzulernen, mich auch mal selbst zu überwinden und Momente zu sammeln, an die ich mich immer wieder gerne erinnern werde. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicke ich nun auf das Jahr zurück und sage

„Medaase Maame Ghana“ – „Danke Mamma Ghana“

 

Ihr hört wieder von mir, wenn ich zurück in Deutschland bin, also bis bald,

 

 

Eure Anna:)

Hier wie immer ein paar Bilder:

Die "Krönungszeremonie" an meiner Schule

"Welcome to Mount Afadjato" - Auf dem höchsten Berg Ghanas

Pelzige Freunde - Das Tafi Atome Monkey Sanctuary in der Volta Region

Ein letztes Mal Surfen mit den "Justice Brothers"

"Praise the Lord" - Ein letztes Mal Singen im Kirchenchor

Bei der Zubereitung von "Ampesi" , einem Gericht bestehend aus Yam und "Palava-Sauce", einer Soße aus lokalen Blättern

"I Survived" - Das letzte Bild mit allen IGI-Freiwilligen