Neues Jahr - Neue Abenteuer

Nun ist es endlich so weit: Der erste Blogeintrag im neuen Jahr ist da! Also erst einmal wünsche ich natürlich allen (relativ verspätete) frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Für mich war es dieses Jahr natürlich eine ganz besondere Weihnacht, zum einen, weil ich hier in Ghana unter Palmen und bei brütender Hitze gefeiert habe, zum anderen, weil ich Besuch von meiner Familie bekommen habe. Meine Mutter, die eine Woche eher angereist ist, konnte mich vor den Ferien noch an meiner Schule besuchen und so die Schüler und Lehrer kennenlernen. Am letzten Schultag hatten wir ein großes Weihnachtsfest an der Schule, bei dem von besinnlicher Adventsstimmung eher weniger zu spüren war, dafür aber voller Leidenschaft getanzt und gesungen wurde. Sowohl für mich als auch für meine Mutter war das natürlich ein ganz besonderes Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich bei allen bedanken, die sich an der Materialspende für meine Schule beteiligt haben: Medaase pa (Vielen Dank auf Twi), ihr habt den Schülern und Lehrern eine große Freude gemacht!

 

Den heiligen Abend selbst musste ich leider dank eines grippalen Infekts im Krankenhaus verbringen, aber wenigstens war’s keine Malaria und ich konnte mich schnell wieder erholen. Meine Ferien habe ich dann erst einmal mit meinen beiden "Familien“ in Swedru verbracht, um zusammen Weihnachten zu feiern. Das läuft hier etwas anders ab als in Deutschland; den uns bekannten "Heiligabend" gibt es hier nämlich gar nicht wirklich. Am 24.12. geht man normalerweise in die Kirche, die zwei Weihnachtsfeiertage werden mit der Familie verbracht und am 26.12. ist der sogenannte "Boxing Day", an dem man sich gegenseitig Geschenke überreichen kann.  
An diesem Tag haben wir meinen Projektleiter Williams besucht und sind zusammen in das IGI-Village gefahren, wo wir die Bewohner mit mitgebrachter Kleidung und Luftballons überraschen konnten. 
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass Weihnachten in den Familien nicht unbedingt so groß gefeiert wird; man ist einfach zusammen und freut sich über die gemeinsame Zeit. Auch ich habe die Zeit mit meinen beiden Familien sehr genossen und dabei gemerkt, dass man nicht unbedingt eine riesige Bescherung braucht, um schöne Weihnachten zu verbringen.

 

Nach ein paar Tagen haben wir (die deutsche Familie) dann unsere Rucksäcke gepackt und die restliche Woche genutzt, um noch etwas durch Ghana zu reisen. Auf unserer Reise haben wir Wasserfälle, Städte und Strände bestaunt und meine Familie konnte nebenbei noch die ghanaische Kultur besser kennenlernen. Natürlich kannten sie schon Einiges aus meinen Erzählungen, aber einen richtigen Eindruck über die bunten Marktszenen und das Gewimmel auf den Straßen kann man sich dann doch erst vor Ort verschaffen.
Für mich waren es jedenfalls zwei wunderschöne Wochen und ich habe mich sehr gefreut, dass alle da waren und so auch einen Einblick in mein "ghanaisches Leben" gewinnen konnten.

In der letzten Woche meiner Weihnachtsferien hieß es dann für mich und ein paar andere Freiwillige: Let’s go surfiiing! So machten wir uns auf den Weg nach Busua, einem kleinen Fischerdorf an der Westküste, wo es angeblich die besten Wellen zum Surfen gibt. Dort verbrachten wir die meiste Zeit auf dem Brett bzw. im Wasser und haben die Tage trotz Muskelkater und Sonnenbrand sehr genossen. Besonders gut gefallen hat mir am Strand von Busua, dass dort relativ wenig Müll liegt, etwas, das an den meisten Stränden hier leider nicht selbstverständlich ist. Aufgrund dessen kann man in dem Fischerdorf mit etwas Glück sogar Schildkröten beobachten, die dort an den Strand kommen, um ihre Eier abzulegen. Ich selbst hatte dieses Glück leider nicht, aber vielleicht sehe ich die eindrucksvollen Tiere ja beim nächsten Mal…😉

Bevor es dann zurück in die Schule ging, hatten wir KulturLife-Freiwilligen noch unser Zwischenseminar in Aburi, einer Stadt in der Nähe von Accra. Dort verbrachten wir, zusammen mit deutschen Freiwilligen der Organisation AFS, fünf Seminartage, in denen wir uns noch einmal austauschen und über unsere Probleme und Ziele reden konnten. Ein gemeinsamer Besuch in den Legon Botanical Gardens 
(eher weniger botanisch, dafür aber einem deutschen Klettergarten ähnlich
😉) stand auch auf dem Programm und sorgte für Abwechslung und Spaß.

In meiner Schule wurde ich dann am Montag von meinen Schülern freudig begrüßt („Eyyy Madamme, you’re back!!!“) und habe nun wieder alle Hände voll damit, meine Rasselbande im Zaum zu halten😉

 

Wie man also in diesem Eintrag erkennen kann, hatte ich sehr abwechslungsreiche und schöne Weihnachstferien und werde mich jetzt wieder dem (oft nicht weniger abwechslungsreichen) Schulalltag widmen. Mein Bericht über das Reisen ist auch schon in Arbeit und erscheint in hoffentlich nicht allzu langer Zeit:-P

 

Bis dahin viele Grüße und bis bald,

 

Eure Anna

 

 

 

Hier wie immer ein paar Bilder (dieses Mal etwas mehr als sonst 😉):

 

  

Meine Mutter lernt meine Klasse kennen

Übergabe der Materialspenden für den Kindergarten

Kinder im KG (von links nach rechts: Sandra, Charity, Christian, Harriet, Gabriel, Samuel und Lois) freuen sich über die zwei "Obroni"

Da kommt Weihnachtsstimmung auf: Die Dekoration bei der Weihnachtsfeier mit Palmen im Hintergrund

"This is Ghana for you": Die Schüler beim Tanzen (wegen des vielen Staubes leider etwas unscharf)

Schülerinnen meiner Klasse (Benedicta, Mary und Benedicta) freuen sich auf die Ferien

Weihnachten mit meiner Familie, meiner Gastmutter, meinem Gastbruder, meiner Gastschwester und deren Kindern

Family Time: Mit meiner Schwester Sophia und Ama, Berry und Lawrence beim Waschen

Mit meiner Familie und Williams im IGI-Village

Auf geht's zum  Wellenreiten: Mit Surflehrer Ebenezer am Strand von Busua

Kletterspaß in den Legon Gardens

Team Spirit: Alle KulturLife-Freiwilligen vereint